[Einzelstück] Wir alle

Ein wogendes Miteinander aus Gesichtern, Händen, Farben. Dieses großformatige Fragment zeigt keine Einzelperson – es zeigt ein kollektives Ich. In Rosa, Rot, Gelb, Türkis, Schwarz und Violett schieben sich Formen übereinander, ineinander, aneinander vorbei. Es ist ein Bild, das Bewegung zeigt – und gleichzeitig einen Moment festhält. 

Die Hände sind zentral. Geöffnet, tastend, berührend. Vielleicht strecken sie sich nach etwas, vielleicht suchen sie Halt. Dazwischen Gesichter mit offenen Augen, weitgezeichneten Mündern, zerfließenden Konturen. Das Fragment wirkt wie ein Röntgenbild des Umbruchs – es zeigt nicht, was war. Es zeigt, wie es sich angefühlt hat. 

Am 9. November 1989 wurde aus dem Volk eine Masse – aber keine anonyme. Es war die Kraft des Vielen, die Mauern erschütterte. Dieses Stück erinnert daran: Revolution ist nie ein Solo. Sie ist ein Chor. Und dieses Fragment singt.